Prof. Dr. Egon Flaig
Vita
1970–1976 Studium (Geschichte, Französisch, Philosophie) in Stuttgart, Paris und Berlin
1985–1991 Assistenz in Freiburg i. B.
1991–1993 Lehrstuhlvertretung in Göttingen
1993–1997 Referent am MPI für Geschichte, Göttingen
1997 Lehrstuhlinhaber für Alte Geschichte an der Universität Greifswald
2008 Wechsel an die Universität Rostock
2014 emeritiert
Gastprofessuren
Mai 1995 EHESS (auf Einladung von Pierre Bourdieu)
März/April 2000 Centre Gustave Glotz (Altertum, Paris I)
2001 Universität Konstanz (SFB „Norm und Symbol“)
1996 Hans-Reimer-Preis der Aby-Warburg-Stiftung
2003/2004 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin
2009/2010 Stipendiat des Historischen Kollegs München
Forschungsschwerpunkte
- Akzeptanz und gewaltsamer Kaiserwechsel im Imperium Romanum
- Rituale und Memorialpraktiken in der Römischen Republik
- Normen und Normenkonflikte in der griechischen Archaik
- Politisches Denken (v. a. Freiheit-Sklaverei, Gleichheit-Ungleichheit)
- Mehrheitsentscheidung und republikanische Dynamik
- Entscheiden in Versammlungsdemokratien
- Begründung politischer Ordnungen und die religiöse Sphäre (Autonomie und Theokratie)
- Theoretische Grundlagen der Geschichtsforschung und der Kulturwissenschaften
Funktion innerhalb des Exzellenzclusters
Fellow des Kulturwissenschaftlichen Kollegs Konstanz (April–September 2015)
Forschungsprojekt „Die Widersprüche der Anthroponomie. Die Autonomisierung des politischen Raumes und das religiöse Feld in der griechischen Kultur”
Abstract
Kooperation mit der Erfurter Kolleg-Forschergruppe „Religiöse Individualisierung in historischer Perspektive”
Ausgewählte Publikationen
Den Kaiser herausfordern. Die Usurpation im Römischen Reich, Frankfurt (Campus-Verlag) 1992.
Ritualisierte Politik. Zeichen Gesten und Herrschaft im Alten Rom, Göttingen 2003.
Weltgeschichte der Sklaverei, München 2. Aufl. 2011.
Die Mehrheitsentscheidung. Enstehung und kulturelle Dynamik, Paderborn 2013.
Der verlorene Gründungsmythos der athenischen Demokratie. Wie der Aufstand 507 v. Chr. vergessen wurde, in: HZ 279 (2004), S. 35-61.
Das hinkende Königtum und der Untergang Spartas. Deutungsrisiko und Unheilsbewältigung, in: KLIO 88 (2006), S. 44-79.
Ohne Wahrheit keine Wissenschaft. Überlegung zur Wendung nach den Wenden, in: Chr. Kühberger / Chr. Lübke / Th. Terberger (Hgg.), Wahre Geschichte – Geschichte als Ware. Die Verantwortung der historischen Forschung für Wissenschaft und Gesellschaft, Rahden 2007, S. 49-80.
Abolition und Weltgeschichte. Geschichtstheoretische Überlegungen zu einer weltgeschichtlichen Besonderheit, in: E. Herrmann-Otto (Hg. unter Mitarbeit von Marcel Simonis und Alexander Trefz), Sklaverei und Zwangsarbeit zwischen Akzeptanz und Widerstand. Sklaverei - Knechtschaft - Zwangsarbeit 8. Hildesheim: Olms, 2011.
Radikale Anthroponomie. Wieso griechische Polis und Theokratie diametrale Gegensätze sind, in: Kai Trampedach / Andreas Pecar (Hgg.), Theokratie und theokratischer Diskurs. Die Rede von der Gottesherrschaft und ihre politisch-sozialen Auswirkungen im interkulturellen Vergleich, Tübingen, 2013, S. 75-99.
Die Versammlungsdemokratie am Nadir. Entscheidungstheoretische Überlegungen zum Arginusenprozeß, in: Historische Zeitschrift 297/1 (2013), S. 27-63.