Bericht, Videos und Fotogalerie

Die rote Tür des Kulturwissenschaftlichen Kollegs stand am Samstag, 18. Juni 2016 weit offen, um interessierte KonstanzerInnen zum „Realitätscheck: Wissenschaft“ willkommen zu heißen. Unter diesem Motto bot ein abwechslungsreiches Programm Einblicke in die kulturwissenschaftliche Forschung.

Das rege Interesse von Seiten der Konstanzer Bevölkerung am Gebäude der Bischofsvilla, seinen (Büro-)BewohnerInnen und seinem Innenleben spiegelte sich in den Besucherzahlen wider. Knapp 400 Leute erlebten über den Tag hinweg diverse Vorträge, Interviews mit den WissenschaftlerInnen, Ausstellungen sowie Konzerte auf der Terrasse.

Die Führungen von Daniel Groß, der die Bischofsvilla als Denkmal vorführte, wechselten sich ab mit einem Vortrag von Amber Griffioen über den mittelalterlichen Bilderbogen namens „Christus und die minnende Seele“. In zwei Diskussionsrunden entlockte Moderatorin Judith Zwick je zwei aktuellen Fellows manch Geheimnis und allerlei Persönliches aus ihrem Schaffens- und Arbeitsprozess im Haus.

Der Autor Thomas Hettche las Passagen aus seinem Roman „Pfaueninsel“ und sprach mit verschmitzter Miene von märchenhafter Schilderung und wissenschaftlicher Recherche, die beide seinem Roman zugrunde liegen könnten. Nach der überaus gut besuchten Vorführung des Dokumentarfilms „No Land’s Song“ schilderte Regisseur und Kolleg-Alumnus Ayat Najafi dem Publikum die brisanten Produktionsbedingungen im Iran.

Spätestens der abendliche Science-Slam zeigte, dass KulturwissenschaftlerInnen es in humorvoller Anschaulichkeit und Realitätsnähe mit anderen Disziplinen sehr wohl aufnehmen können – wenn sie es für erforderlich erachten.

So wurden am Tag der offenen Tür im Kulturwissenschaftlichen Kolleg einige Rätsel um die kleine, exponiert gelegene Villa gelüftet. Zugleich hinterließ das Programm bei den BesucherInnen womöglich eine Ahnung davon, dass die Themenfelder der Kulturwissenschaften zu Recht komplex genannt werden dürfen, weil sie versuchen, eine komplexe Realität zu reflektieren. Dass sich Kunst, Kultur und Wissenschaft an diesem Tag dank vieler HelferInnen und einiger Sponsoren auf fruchtbare und unterhaltsame Weise die Hand gaben, zeigen die Impressionen.