Ziele und Profil
Ziele
Wissenschaftliche Freiräume schaffen
Das Kolleg ermöglichte seinen nationalen und internationalen Fellows und Gästen sowie den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Konstanz Forschung frei von Lehre und Gremienarbeit. Gerade in jüngster Zeit hat diese Zielsetzung an Attraktivität gewonnen, da höhere Studierendenzahlen, zeitintensive Gremienarbeit oder Gutachtertätigkeit die reine Forschungszeit zunehmend beschneiden.
Von 2007 bis 2019 wurden sowohl in Forschung und Lehre bereits etablierte als auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an das Kulturwissenschaftliche Kolleg Konstanz eingeladen, um ihre Forschungsarbeiten dort fortzuführen oder zu einem publikationsfähigen Abschluss zu bringen. Die Hälfte der Stipendien war für den wissenschaftlichen Nachwuchs vorgesehen.
Sofern die Fellows von ihren Heimatuniversitäten beurlaubt wurden, übernahm das Kulturwissenschaftliche Kolleg die Kosten der Vertretung, in der Regel auf dem Niveau einer W2-Besoldung.
Internationalen Austausch fördern
Das Kolleg war gleichzeitig ein Ort der internationalen Wissenschaftskontakte. In der Bischofsvilla und in der Seeburg trafen sich deutsche und international anerkannte Geistes- und Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Eine Besonderheit des Konstanzer Kollegs war der zwanglose und intensive Austausch zwischen Junior und Senior Fellows. Die externen Fellows standenen überdies in engen Arbeitsbeziehungen zu Konstanzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
Das Profil des Kulturwissenschaftliche Kollegs Konstanz
Die Größe des Kulturwissenschaftlichen Kollegs Konstanz – jährlich 20 bis 25 Fellows – hat sich bewährt. Es war groß genug für regen intellektuellen Austausch der Fellows untereinander und konnte gleichzeitig – dank schlanker Strukturen – flexibel agieren. Jährliche Einladungen zu speziellen Schwerpunktthemen (beispielsweise Kulturalisierung oder Nichtwissen) förderten zusätzlich den interdisziplinären Gedankenaustausch zwischen den Fellows.
Die enge wissenschaftliche Einbettung der Kollegsarbeit in das Konstanzer Forschungsmilieu war ein wichtiges Anliegen. Das Kulturwissenschaftliche Kolleg war deshalb bewusst in die Universität Konstanz und deren Forschung und Lehre eingebunden. Dies regte nicht nur einen für beide Seiten fruchtbaren Dialog an, sondern diente auch der besseren Integration der Fellows und Gäste in das wissenschaftliche Leben in Konstanz. Ebenfalls ermunterte das Kolleg seine externen wie internen Fellows dazu, Kontakte zu interessierten Studierenden und Promovierenden zu knüpfen und zu intensivieren.
In Konstanz erlebten die Fellows einen attraktiven Universitäts-, Hochschul- und Forschungsstandort: 2012 wurde der Universität im Rahmen der bundesweiten Exzellenzinitiative erneut der Exzellenzstatus verliehen. Auch der Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“, erstmals 2006 ausgezeichnet, wurde 2012 mit großer Anerkennung verlängert.