Ausstellungsbegleitende Workshops
kerstin.melzer@uni-konstanz.de
im BildungsTURM, Kulturzentrum am Münster, Wessenbergstr. 43, Konstanz
Die Einzelaspekte der Ausstellung
- Visuelle Konstruktion des Fremden,
- Fotografie in den Sozialwissenschaften sowie
- Geschlecht und Herrschaft
werden in drei Workshops genauer beleuchtet:
- Den Blick erwidern. Visuelle Konstruktionen des Fremden
- Zwischen Dokumentation und Interpretation. Zum Gebrauch der Fotografie in Soziologie und Ethnologie
- Geschlecht und Herrschaft
MitarbeiterInnen der Universität Konstanz und der Universität St. Gallen haben diese konzipiert und organisiert sowie Gäste aus Wissenschaft und Kultur eingeladen, zu einzelnen Themen vorzutragen und mit den BesucherInnen der Workshops zu diskutieren.
Die Workshops sind offen für alle Interessierten. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um eine vorherige Anmeldung.
Den Blick erwidern. Visuelle Konstruktionen des Fremden
Samstag, 24. Januar 2009, 14-20 Uhr
organisiert von Sophia Prinz (Universität Konstanz) und Patricia Holder (Universität St. Gallen)
Der Auftakt-Workshop behandelt als zentralen Gegenstand den historischen Zusammenhang von Kolonialismus, Ethnologie und fotografischer Dokumentation des „Fremden“. Mit Bezug auf Bourdieus Algerien-Fotos soll es insbesondere um die Möglichkeiten und Herausforderungen einer Repräsentation außereuropäischer Kulturen gehen, die weder hierarchisch, noch eurozentrisch geprägt ist. Schwerpunkt bilden zudem die gegenwärtigen Strategien des (Un-)Sichtbarmachens der kolonialen Vergangenheit im heutigen Europa.
Programm
14.00 Uhr
Viktoria Schmidt-Linsenhoff (Kunsthistorikerin, Universität Trier)
Algerien legt den Schleier ab. Marc Garanger: Femmes Algériennes 1960
15.00 Uhr
Kaffeepause
15.30 Uhr
Felix Axter (Historiker, Universität Köln)
Rassismen ausstellen, aber wie? Bericht über ein Ausstellungsprojekt
Sophie Goltz (Kunstvermittlerin und Kuratorin, Berlin)
Kunstvermittlung als kritische Praxis. Ein Exkurs in die Politik der Kunstvermittlung und die (Un)Möglichkeiten von Führungen und anderen Vermittlungsformaten
17.00 Uhr
Kaffeepause
17.30 Uhr
Carsten Keller (Soziologe, Centre Marc Bloch, Berlin)
Banlieues, Unruhen und die mediale Konstruktion des Fremden
Jochen Becker (metroZones, Remenber Resistance, Berlin)
Bourdieu in Algerien, Bourdieu in der Banlieue
20.00 Uhr
Schluss
Nähere Informationen zu den Vorträgen und Programm (Download, PDF)
Zwischen Dokumentation und Interpretation. Zum Gebrauch der Fotografie in Soziologie und Ethnologie
Freitag, 30. Januar 2009, 14-19 Uhr
organisiert von Hilmar Schäfer (Universität Konstanz)
Ausgehend von Pierre Bourdieus Einsatz der Fotografie wird in diesem Workshop nach der Relevanz von fotografischen Abbildungen in den Sozialwissenschaften gefragt und das Spannungsverhältnis zwischen fotografischer Objektivität und visueller Konstruktion der Wirklichkeit diskutiert. Was heißt es, Bilder als Daten zu benutzen? Wie objektiv können Fotografien sein? Inwiefern können sie Aufschluss über das Soziale geben?
Programm
14.00 Uhr
Margrit Prussat (Ethnologin, Universität Bayreuth)
Visuelle Leerstellen. Öffentliche Bilder als Quellen in der Ethnologie
Jürgen Raab (Soziologe, Universität Luzern/Universität Konstanz)
Sichtbarkeiten sozialer Ordnung. Entwicklungslinien und Perspektiven einer visuellen Soziologie
16.00 Uhr
Kaffeepause
16.30 Uhr
Sophia Prinz (Soziologin, Universität Konstanz)
Visuelle Typologien – Zur Geschichte der Fotografie in den Humanwissenschaften
Ulf Wuggenig (Soziologe, Leuphana Universität Lüneburg)
Die „Übersetzung“ von Bildern. Das Beispiel von Pierre Bourdieus La Distinction
19.00 Uhr
Schluss
Geschlecht und Herrschaft
Freitag, 6. Februar 2009, 14-19 Uhr
organisiert von Mareike Clauss (Universität Konstanz)
Die Workshop-Reihe schließt mit der Inkorporierung von Gender in Bourdieus Habitustheorie zu „Die männliche Herrschaft“ (2000). Anknüpfend an seine Beobachtungen zur Generierung und Rationalisierung von Hierarchie und Geschlechteridentität, wird Bourdieus Theorie in ihrer Aktualität für die aktuellen Untersuchungsinteressen der Soziologie und Genderforschung diskutiert.
Programm
14.00 Uhr
Irene Dölling (Soziologin und Frauenforscherin, Universität Potsdam)
Symbolische Gewalt in aktuellen Diskursen zum Anti- und Neofeminismus
Ilse Lenz (Soziologin, Geschlechter- und Sozialstrukturforscherin, Ruhr-Universität Bochum)
Männliche Herrschaft heute? Eine Expedition mit Pierre Bourdieu
16.00 Uhr
Kaffeepause
16.30 Uhr
Maja Suderland (Soziologin, Technische Universität Darmstadt)
Eine Frage der Ehre. Über die Persistenz von Geschlechterkonstruktionen und ihre Bedeutung für verborgene Herrschaftsstrukturen in der Häftlingsgesellschaft nationalsozialistischer Konzentrationslager
19.00 Uhr
Schluss
Anmeldung
Kontakt
Kerstin Melzer
kerstin.melzer[at]uni-konstanz.de
Publikation
Daniel Šuber, Hilmar Schäfer und Sophia Prinz (Hg.): Pierre Bourdieu und die Kulturwissenschaften. Zur Aktualität eines undisziplinierten Denkens, Konstanz: UVK, 2011. (Theorie und Methode, 59)