Universität KonstanzExzellenzcluster: Kulturelle Grundlagen von Integration

Narrating Terror

Terrorism and the English Novel

Dr. Michael C. Frank

Abstract

Ausgehend von einem Verständnis literarischer Texte als Medien der kulturellen Selbstreflexion widmet sich das englischsprachige Forschungsprojekt Romanen, die vor dem Hintergrund verschiedener historischer Erscheinungsformen des Terrorismus die desintegrativen Kräfte terroristischer Aktivitäten im Kontext des modernen Großstadtlebens reflektieren – Kräfte, die sich nicht nur in Akten der Zerstörung selbst manifestieren, sondern auch darin, wie die politische und soziale Ordnung hierauf reagiert.

Das Projekt nimmt die gegenwärtige Aktualität des Themas zum Anlass, es historisch vergleichend zu perspektivieren, wobei besonders drei Fragestellungen (drei methodische Schwerpunkte) im Vordergrund stehen: Welche narrativen Mittel wurden innerhalb unterschiedlicher Konstellationen – konkret: dem spätviktorianischen und dem heutigen London – gefunden, um den Terrorismus in seiner gesellschaftlichen Dynamik zu fiktionalisieren (Erzähltheorie als Kulturtheorie)? Schlugen sich die in den Texten auf inhaltlicher Ebene reflektierten kulturellen Transformationsprozesse dabei auch in der literarischen Form nieder? Wenn ja, welche Kontinuitäten und Diskontinuitäten lassen sich in dieser Hinsicht zwischen den Romanen unterschiedlicher Epochen konstatieren (Gattungstheorie)? Und nicht zuletzt: Wie verhalten sich die fiktionalen Narrative zum politischen Diskurs und zur medialen Berichterstattung ihrer Zeit (Diskurstheorie)?