Wissenschaftliche Komponenten
Programmatisches Herzstück des Exzellenzclusters war das Kulturwissenschaftliche Kolleg. Inspiriert durch namhafte Institutionen wie das Institute for Advanced Study in Princeton und das Wissenschaftskolleg zu Berlin gab es gerade auch etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wieder Freiräume, die sie zum konzentrierten Abschluss von Monographien und zum Verfassen von Aufsätzen so dringend benötigen.
Mit den Clusterprofessuren wurden die Fächerspektren der Konstanzer Geistes- und Sozialwissenschaften erweitert, ohne jedoch dürre Ein-Professuren-Fächer zu etablieren. Die religions- und wissenschaftsgeschichtlichen Professuren arrondieren das historische Themen- und Methodenterrain, die kulturanthropologische Professur ist in das soziologische Curriculum, die kulturtheoretische in das literaturwissenschaftliche eingelassen.
Die theoretischen Zielsetzungen des Clusters fanden ihren institutionellen Ort zudem an der Forschungsstelle „Kulturtheorie und Theorie des politischen Imaginären“.
Die vom Cluster eingerichteten und weiterhin fortbestehenden Studiengänge „Kulturelle Grundlagen Europas“ und die MA-Spezialisierung „Internationale Verwaltung und Konfliktmanagement“ des Masters Politik- und Verwaltungswissenschaft führen die Studierenden auch künftig an die Clusterthematik heran.
In dem Doktorandenkolleg „Europa in der globalisierten Welt“ sowie in den Nachwuchsgruppen wurden Promovierende intensiv und über Fächergrenzen hinweg betreut. Zur internationalen Rekrutierung des Nachwuchses wurden regelmäßig Meisterklassen und Sommerschulen abgehalten, die den reichhaltigen wissenschaftlichen Kooperationsbeziehungen des Clusters auch einen geselligen und gleichsam zeremoniellen Rahmen geben.
Die Leitungen von Forschungsgruppen wirkten bei der Abnahme der Promotionen mit und erhalten so Gelegenheit, frühzeitig ihren eigenen Nachwuchs intellektuell mitzuprägen. Nach diesem Prinzip verfuhr der Exzellenzcluster auch bei der Bewilligung von Forschungsprojekten, die intern sorgfältig begutachtet und jenseits einer bestimmten Fördersumme dem Wissenschaftlichen Beirat vorgelegt wurden. Auch hier war dem Cluster besonders daran gelegen, dass junge Forscherinnen und Forscher ihre Ideen sehr bald nach der Promotion eigenverantwortlich und mit einem eigenen Budget realisieren können.