Doktorandenkolleg „Europa in der globalisierten Welt“
In derzeit neun Forschungsprojekten untersuchen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Fragen von Zusammenleben und Konflikt, soziokultureller Identifikation und Ausgrenzung sowie Herrschaft und Gewalt aus historischer, rechts-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive.
Die Projekte des Doktorandenkollegs können als Grenz- und Kontaktprojekte verstanden werden: Wie konstruiert und konstituiert sich Europa durch Beziehungen und Verflechtungen mit seinem Außen bzw. Gegenüber? Sie verschieben den Fokus auf die Peripherie und Außengrenzen Europas und weit darüber hinaus. Dabei setzen sie geläufige Vorstellungen von Europa in Bezug zu der sich verstärkt globalisierenden Welt, denken Europa von seinen realen und imaginierten Grenzen her.
Wissenschaftliche Koordination
Tilmann Heil, D.Phil.
(Un)equal lives of migrants. Comparing, reflecting and embodying processes of social stratification and cultural diversification in a Latin American city
Abstract
Dr. Estela Schindel
Europas Grenzen durch Meer, Land und Luft. Eine kultursoziologische Untersuchung der Konstruktion des europäischen Selbstbildes, der Alterität und der Verschiebung von Gewalt an die Außengrenzen der EU
Abstract
Es haben sich mittlerweile thematische, theoretische und methodische Überschneidungen herauskristallisiert, die sich in drei Themenbereiche unterteilen lassen:
Arbeitsformate
Das Doktorandenkolleg besteht zurzeit aus sieben Doktorandinnen und Doktoranden (Ethnologie/Soziologie, Geschichte, Literaturwissenschaft, Rechtswissenschaft), zwei Post-Doktorand/innen (Ethnologie, Soziologie) und einem vierköpfigen professoralen Leitungsteam (Ethnologie, Geschichte, Kulturtheorie, Literaturwissenschaft).
Klausurtagungen
Mehrtägige Klausurtagungen im ersten und dritten Jahr der Doktorandenausbildung dienen der Gruppenbildung und der intensiven Diskussion über die Forschungsprojekte.
Die erste dieser Tagungen fand zu Beginn des Kollegs im Mai 2013 statt.
Bericht der ersten Klausurtagung
Doktorandinnen und Doktoranden
Melanie Brand
Die Wahrheit der Gewalt. Häusliche Gewalt gegenüber Frauen und Identitätspolitik im Kontext transkultureller Beratungspraktiken
Abstract
Francesco Carloni
Die europäische Entdeckung der beschränkten Staatssouveränität. Die Suche nach außenpolitischer Autonomie im Zeichen des globalen Kalten Krieges. 1967–1973
Abstract
Corinna Di Stefano
Insular Border Regimes. Constructing, Crossing and Conceiving the EU-Borders in the French Caribbean
Wolfgang Egner
Protektorate. Imperiale Herrschaftsformen seit dem späten 19. Jahrhundert
Abstract
Larissa Fleischmann
„Zwischen staatstragender Hilfe und suvbersiver Praktik. Zivilgesellschaftliche Unterstützung für Geflüchtete um den langen Sommer der Migration"
Ferdinand Kiesel
Museale Narrative von ‚uns‘ und den ‚Anderen‘. Postkoloniale Museumsanalyse(n) in Deutschland und Südafrika
Abstract
Katharina Meyer (Alumna)
Grenzen und Entwicklungsmöglichkeiten des Souveränitätsprinzips in transnationalen Handelsbeziehungen
Abstract
Ole Münch
Die soziale Organisation des Lumpenhandels im frühviktorianischen London – migrantische Sozialstrukturen
Abstract
Philipp Schäfer
Die Regierung von Migration in urbanen Asylregimen
Sarah Schwab
„Gedenke, dass du ein Deutscher bist!“ – Deutsches Leben in Südafrika von 1914 bis in die 60er Jahre
Abstract
Wöchentliches Kolloquium
Das wöchentliche Kolloquium bietet den Rahmen für die Diskussion von Texten und die Identifizierung von Querschnittthemen. Im ersten Sommersemester wurden die thematischen Schwerpunkte Identitätskonstruktionen und Souveranitätsregime aufgegriffen und um zusätzliche Diskussionsthemen ergänzt:
- Globalgeschichte,
- Geschichtsschreibung und Narrativität,
- Democratic Peace,
- Individualismus,
- Grenzziehungen und Globalisierung.
In den kommenden Semestern werden ergänzende Auseinandersetzungen mit Fragen des Kosmopolitismus und den Möglichkeiten und Aussagehorizonten postkolonialer bzw. post-nationaler Methodologien folgen.
Arbeitsgruppen
In Kleingruppen besprechen die Doktorandinnen und Doktoranden grundlegende, projektrelevante Lektüre. Dabei können sie Fragen zu Querschnittthemen und Probleme des Forschungsprozesses auf einer Peer-to-Peer-Basis diskutieren.
Workshops
In Rahmen von drei Workshops, die zwischen 2014 und 2016 stattfinden werden, diskutiert das Doktorandenkolleg die ersten Forschungsergebnisse sowie gemeinsame theoretische und methodische Fragestellungen mit externen Gästen.
Aktuelles
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12. Dezember 2017
Dr. des. Wolfgang Egner erhält Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses 2017
Der Landkreis Konstanz ehrt den Historiker und Absolventen des Exzellenzclusters für seine Dissertation über imperiale Herrschaftsformen und Legitimationsfiguren im 19. Jahrhundert.
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5. Oktober 2017
Dr. Estela Schindel ist wissenschaftliche Koordinatorin des Viadrina-Instituts für Europa-Studien an der Universität Frankfurt/O.
Die Soziologin ist seit Oktober 2017 für die strategische Entwicklung des neu gegründeten Instituts zuständig. Seit 2013 war sie Koordinatorin des Doktorandenkollegs „Europa in der globalisierten Welt“.
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8. September 2017
„Bürgerengagement muss manchmal ungemütlich sein“
Larissa Fleischmann im Interview über das politische Spannungsfeld, in dem sich FlüchtlingshelferInnen bewegen. Ein Beitrag aus dem aktuellen Cluster-Magazin.
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17. August 2017
Die Kunst des Zusammenlebens
Der Ethnologe Tilmann Heil über Leitkultur, Conviviality als Analysebegriff und Konflikte. Zum Interview
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8. Juni 2017
Dr. Tilmann Heil ist Marie Sklodowska-Curie Fellow an der KU Leuven, Belgien
Der Ethnologe hat im Juni 2017 ein dreijähriges Fellowship im Rahmen des belgischen Programms [PEGASUS]² Incoming angetreten. Seit 2013 war er Koordinator des Doktorandenkollegs „Europa in der globalisierten Welt“.
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30. März 2017
Kirsten Mahlke kann Transferprojekt „Death Notification with Responsibility“ beginnen
Der Europäische Forschungsrat ERC hat der Kulturwissenschaftlerin jüngst ein „Proof of Concept“ zugesprochen, mit dem sie ab Juni 2017 zusammen mit Polizeiausbildern einen Blended-Learning-Kurs für Einsatzkräfte entwickeln wird.
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4. Januar 2017
Estela Schindel über die Risiken biometrischer Grenzkontrollen
Zwei Interviews der Soziologin mit den Zeitschriften Brecha und La Diaria (beide Uruguay)
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7. Dezember 2016
Die griechischen Flüchtlings-Hotspots
Estela Schindel berichtet über ihren jüngsten Forschungsaufenthalt auf den griechischen Inseln Leros and Kos (in englischer Sprache).
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29. Juli 2016
Ein Minimalkonsens genügt für das Zusammenleben
Der Ethnologe Tilmann Heil darüber, wie Menschen unterschiedlicher Kulturen ihr Zusammenleben im öffentlichen Raum organisieren. Erschienen in der Zeitschrift „Oya – anders denken. anders leben“ 38/2016. Zum Interview
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8. Juli 2016
Kooperation mit Forschungsprojekt zu „Verschwundenen“ an der Universität des Baskenlandes
Dr. Estela Schindel beteiligt sich am Projekt „Disappearances“, in dem 17 Sozial- und Geisteswissenschaftler_innen aus sechs Ländern über soziale Exklusion forschen.