Forschungsstelle Kulturtheorie und Theorie des politischen Imaginären
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Die Forschungsstelle knüpft an die Tradition der Allgemeinen Literaturwissenschaft in Konstanz an. Sie soll jedoch deren analytisches Instrumentarium vorrangig auf Gegenstände richten, die außerhalb der (im Sinn von: Dichtung verstandenen) Literatur liegen. Text, Code, Narrativ, Fiktion sind zu Schlüsselkategorien der Kulturtheorie avanciert und haben über ihre literaturwissenschaftliche Bedeutung hinaus das Potenzial zur Erforschung von Mechanismen kultureller Aisthesis im Allgemeinen. „Kultur“ ist in diesem Zusammenhang nicht zu verstehen als ein abgesonderter und funktionsentlasteter Bezirk, sondern als Quellgrund systemfunktionaler Codierungen.
Parallel untersucht die Forschungsstelle imaginäre Prozesse, die lange der Geistesgeschichte zugeschlagen und lediglich als Komplementärphänomene zur „harten“ gesellschaftlichen Materialität aufgefasst wurden. Zwar existiert keine Gesellschaft ohne Institutionen, aber Institutionen sind in dem hier bezeichneten Sinn imaginär. Allein damit sich eine Ansammlung von Individuen als kollektiver Agent appräsentieren kann, um sich überhaupt institutionsfähig zu machen, sind eine Reihe von genuin ästhetischen Prozeduren erforderlich. Es müssen imaginäre Integrale geschaffen werden, in denen sich die Beteiligten gleichsam spiegeln und über die sie rückwirkend zu einem (neuen) Selbstverhältnis finden.
Die Forschungsstelle ist mit einem internationalen Gastwissenschaftlerprogramm verbunden, das im Rahmen des Exzellenzclusters auf ein größeres Fundament gestellt werden kann.
Kontakt
Tel. 07531 88-5232
E-Mail marcus.twellmann[at]uni-konstanz.de
Raum Y 104
Universität Konstanz
Anschrift
Universität Konstanz
FB Literaturwissenschaft
Fach D 160
78457 Konstanz