Universität KonstanzExzellenzcluster: Kulturelle Grundlagen von Integration

Zwischen Nichtwissen und lückenloser Aufklärung

Nationale und internationale Strategien zum Umgang mit gewaltsamer Vergangenheit

Dr. Britta Weiffen

Abstract

Das Vorhaben untersucht die Herausforderungen gesellschaftlicher (Re-)Integration nach Phasen extremer Gewalt in Diktaturen und Bürgerkriegen. In einer solchen Übergangssituation steht den Gesellschaften und politischen Entscheidungsträgern ein breites Spektrum von Handlungsoptionen zwischen lückenloser Aufklärung und Nichtwissen(-Wollen) zur Verfügung.

Das Projekt beleuchtet die Herausforderungen der Konfliktbearbeitung und Versöhnung in Transitionssituationen unter dem Vorzeichen zunehmender externer Einflussnahme. Erstens unternimmt es eine systematische Aufstellung der Varianten sowie der Vor- und Nachteile extern induzierter Vergangenheitsaufarbeitung. Zweitens zielt es darauf ab, Indikatoren für externe Einflüsse auf Vergangenheitsaufarbeitung zu entwickeln und eine neuartige, qualitative Datenbank als Basis für international vergleichende Untersuchungen zusammenzustellen. Drittens werden historische Narrative von Gewaltereignissen und Menschenrechtsverletzungen untersucht. Dabei wird zum einen analysiert, welchen Einfluss nationale und internationale Akteure auf die Verbreitung bestimmter Deutungen nehmen, und andererseits herausgearbeitet, ob und in welcher Weise der Umgang mit Menschenrechtsverletzungen in der nationalen und internationalen Erzählliteratur aufgegriffen wird.