Die Performanz von kommunikativen Konfliktlösungsverfahren
Abstract
Ziel des Projekts ist die Überprüfung von Hypothesen, die sich auf den Zusammenhang von Konflikttypen oder Konfliktkonstellationen und kommunikativen Verfahren zum Konfliktmanagement beziehen. Das Projekt lehnt sich damit an eine Fragestellung an, die im Rahmen der Nachwuchsgruppe „Konfliktgeneratoren“ eine Rolle spielen wird. Die Hypothesen sollen experimentell überprüft werden. Die Experimentalsituation erlaubt es, die Konflikttypen und die Verfahren „rein“ zu halten, was bei realen Konflikten nie der Fall sein wird. Die Experimente selbst nehmen die Form von Rollenspielen an. Im Gegensatz zu üblichen Experimenten in diesem Bereich wird die Situation relativ offen gehalten und es werden nicht nur die Ergebnisse (Einigung oder Scheitern? Wohlfahrts- und Verteilungsfolgen) analysiert, sondern vor allem die kommunikativen Prozesse. Dabei werden bereits entwickelte und an Felddaten erprobte Methoden zur Verhandlungs- und Argumentationsanalyse zur Anwendung kommen, wie etwa die Sprechaktanalyse, neue Ansätze der Inhaltsanalyse, der discourse quality index (DQI), und die Q-Methode; es werden aber auch weitere Methoden entwickelt werden müssen.
In einer ersten Phase des Projektes sollen Tatsachen, Wert- und Interessenkonflikte und die Verfahren Mehrheitsentscheidung, Konsens und neutrale Dritte (Mediation), je mit und ohne Kommunikation, überprüft werden. In einer späteren Phase sollen Konfliktkonstellationen (Koordinations-, Verteilungs-, Einigungsproblem, Dilemma) mit Hilfe derselben Verfahren, je mit und ohne Kommunikation, getestet werden. In einer Vorphase wird die Umsetzbarkeit des Konzepts getestet. Dazu werden Gespräche mit Kollegen aus verwandten Disziplinen geführt werden, die entsprechende Erfahrungen mit Experimenten haben. Außerdem sollen einige Pretests durchgeführt werden.