Abstract
Ob mit den Fossilien die geologische Tiefenzeit datiert und das Alter der Menschheit bestimmt wird; ob mit dem Animalpräparat die Naturgeschichte explizit ihre Praxis und gleichzeitig ihre Medienästhetik erhält; ob gemeinsam mit dem Schlachtvieh Produktionsabläufe am Fließband zerlegt und beschleunigt werden oder ob mit dem Schlafverhalten von Vögeln die ‚autonome‘ innere Uhr des Menschen zum Forschungsgegenstand wird – stets sind es konkrete Tiere, mit denen in unterschiedlichen Techniken und Praktiken spezifisches Zeitwissen gleichermaßen zur Dar- wie zur Herstellung gelangt.
Die poetologische wie auch epistemologisch wirkmächtige Biodiversität dieses Zeitwissens möchte das Projekt in der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Arte- und Biofakten und in den fünf Schwerpunkten
- Tiefenzeit,
- Präparierte Zeit,
- Physiologie der Zeit,
- Produktionszeit und
- Zukunft der Tiere
untersuchen und damit einen Beitrag zur Konstitutionsgeschichte einer „polychronen Moderne“ leisten.