Gerda-Henkel-Preis 2010 für Gudrun Krämer
Die Gerda-Henkel-Stiftung ehrte Prof. Krämer für ihre „stilistisch glänzenden“ Forschungen zur Geschichte, Kultur, Religion und zu den Wertvorstellungen der Muslime. „[Sie] bringt uns einem tieferen Verständnis islamisch geprägter Kulturen und Gesellschaften sehr viel näher“, so der Vorsitzende des Vorstands der Gerda-Henkel-Stiftung, Dr. Michael Hanssler. „Historisch fundiert vermittelt die Trägerin des Gerda-Henkel-Preises 2010 damit ein differenziertes Bild unserer Lebenswirklichkeit.“
Rudolf Schlögl würdigte in seiner Laudatio die Preisträgerin als eine „aufklärerische, kritische, differenzierende Islam- und Kulturwissenschaftlerin“. Ihr unkonventioneller, mutiger Blick sei es, der sie zu einer „Aufklärerin über die islamische Welt im emphatischen und klassischen Sinn“ mache. Dabei sei sie um ihren Schreibstil zu beneiden: ihre Werke seien klar und prägnant und überdies mit Vergnügen zu lesen.
Islam als „Religion der Möglichkeiten“
Gudrun Krämer betonte in ihrer Preisrede, dass der moderne Islam, anders als die deutsche Rede über ihn, die sie als dunkel, problematisierend, ja schwer beklagt, vielmehr eine „Religion der Möglichkeiten“ sei. Sie ermunterte dazu, ihn nach Hugo von Hoffmannsthal „mit leichtem Herz und Händen [zu] halten“ und in ihm das Mehrdeutige, Spielerische zu finden.
Gudrun Krämer lehrt Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Sie ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“.
Weitere Informationen
Webseite der Gerda-Henkel-Stiftung über die Preisverleihung