Wissenschaftliche Komponenten
Mit den vier Clusterprofessuren werden die Fächerspektren der Konstanzer Geistes- und Sozialwissenschaften erweitert, ohne dass jedoch dürre Ein-Professuren-Fächer etabliert werden. Die religions- und wissenschaftsgeschichtlichen Professuren arrondieren das historische Themen- und Methodenterrain, die kulturanthropologische Professur ist in das soziologische Curriculum, die kulturtheoretische in das literaturwissenschaftliche eingelassen. Die theoretischen Zielsetzungen des Clusters finden ihren institutionellen Ort zudem an der Forschungsstelle „Kulturtheorie und Theorie des politischen Imaginären“.
Der Studiengang „Kulturelle Grundlagen Europas“ und die MA-Spezialisierung „Internationale Verwaltung und Konfliktmanagement“ des Masters Politik- und Verwaltungswissenschaft können die Studierenden an die Clusterthematik heranführen. In dem Doktorandenkolleg „Zeitkulturen“ sowie in den drei Forschungs- bzw. Nachwuchsgruppen werden Promovierende intensiv und über Fächergrenzen hinweg betreut. Zur internationalen Rekrutierung des Nachwuchses werden regelmäßig Meisterklassen und Sommerschulen abgehalten, die den reichhaltigen wissenschaftlichen Kooperationsbeziehungen des Clusters auch einen geselligen und gleichsam zeremoniellen Rahmen geben.
Die Leitungen von Forschungsgruppen wirken bei der Abnahme der Promotionen mit und erhalten so Gelegenheit, frühzeitig ihren eigenen Nachwuchs intellektuell mitzuprägen. Nach diesem Prinzip verfährt der Exzellenzcluster auch bei der Bewilligung von Forschungsprojekten, die intern sorgfältig begutachtet und jenseits einer bestimmten Fördersumme dem Wissenschaftlichen Beirat vorgelegt werden. Auch hier ist dem Cluster besonders daran gelegen, dass junge Forscher ihre Ideen sehr bald nach der Promotion eigenverantwortlich und mit einem eigenen Budget realisieren können.
Programmatisches Herzstück des neu geschaffenen Arrangements ist jedoch das Kulturwissenschaftliche Kolleg. Inspiriert durch namhafte Institutionen wie das Institute for Advanced Study in Princeton und das Wissenschaftskolleg zu Berlin gibt es gerade auch etablierten Wissenschaftlern wieder Freiräume, die sie zum konzentrierten Abschluss von Monographien und zum Verfassen von Aufsätzen so dringend benötigen.