Krieg und Integration
Deutsch-Amerikaner und die Kriege der USA von 1861-1865, 1898 und 1917-1918
Abstract
Das konzipierte Projekt setzt Kriege als Situationen und Vereine als Orte von Integration zueinander in Beziehung. Anhand der deutsch-amerikanischen Vereinskulturen in den Jahren des Amerikanischen Bürgerkrieges, des Spanisch-Amerikanischen Krieges und des Ersten Weltkrieges soll herausgearbeitet werden, in welcher Form Deutsch-Amerikaner ihre gesellschaftliche Integration als politischen Machtfaktor erfassten.
Ausgangsthese des Projekts ist, dass auch von den Akteuren gewünschte Integrationsprozesse nicht zwangsläufig linear verlaufen und „erfolgreich“ abgeschlossen werden, sondern auf Grundlage kulturell erzeugter Selbst- und Fremdbilder immer wieder von neuem verhandelt werden und in ihrem Ergebnis prinzipiell offen sind. Zugleich können anhand der drei Kriege und ihrer Wirkung auf die deutsch-amerikanische Öffentlichkeit historische Veränderungen in der gesellschaftlichen Wahrnehmung der beiden „Integrationsinstanzen“ Krieg und Vereinswesen herausgearbeitet werden. Die reflexiv erfasste Bedeutung der Integration von Migranten für eine im Krieg stehende Einwanderergesellschaft verweist hierbei auf die reale politische Macht von kulturellen Praktiken der Identitätskonstruktion.