Universität KonstanzExzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“

Samenspender, Leihmütter, Retortenbabies

Neue Reproduktionstechnologien fordern die Ordnung der Familie heraus

Vortrag von Andreas Bernard

Piktogramm, das drei Babys zeigt
Foto: pixelio.de/Dieter Schütz

Die Verfahren der assistierten Reproduktion sind im Jahr 2009 keine Randerscheinungen mehr. Ein halbes Jahrhundert nach Gründung der ersten kommerziellen Samenbanken in den USA, dreißig Jahre nach dem ersten Retortenbaby und der ersten Leihmutter-Agentur haben diese Techniken jede Exotik verloren.

Der Vortrag fragt nach den veränderten Organisations- und Darstellungsweisen von Familie, wie sie diese neuen Technologien erforderlich machen. Was hat es zu bedeuten, dass Kinder in zunehmendem Maße nicht mehr aus der geschlechtlichen Vereinigung von Vater und Mutter hervorgehen, dass sich biologische Verwandtschaft und Familienbildung voneinander entkoppeln? Assistierte Empfängnis sorgt für eine Fragmentierung von Elternschaft. Die neuen Technologien bringen dabei ein komplexes Geflecht von Beziehungen hervor, das nur durch massive juristische, soziale und kulturelle Anstrengungen zu ordnen ist.

Die hier dokumentierte Veranstaltung fand am 3. November 2009 im Rahmen des Konstanzer Jahres der Wissenschaft statt.

Vortrag

Vortrag von Andreas Bernard
Einführung von Rudolf Schlögl
Andreas Bernard

Der Literaturwissenschaftler Dr. Andreas Bernard ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ und langjähriger Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung.

über sein Forschungsprojekt „Samenspender, Leihmütter, Retortenbabies