Prof. Dr. Jürg Helbling
Vita
Jürg Helbling studierte Ethnologie, Philosophie und Neuere Geschichte an der Universität Zürich. Seine Dissertation befasste sich mit der Theorie der Wildbeutergesellschaft.
Zwischen 1985 und 1988 führte er eine Feldforschung auf Mindoro Philippinen durch, auf der seine Habilitationsschrift mit dem Titel Macht, Verwandtschaft und Produktion: Die Alangan-Mangyan im Nordosten Mindoros beruht. Anschließend war er als wissenschaftlicher Assistenz an der Universität Bern tätig. Nach seiner Habilitation an der Universität Zürich 1990 war er Oberassistent an der Universität Zürich, und lehrte als Gastprofessor an den Universitäten Köln und Frankfurt. 1995 wurde er außerordentlicher Professor, 2003 ordentlicher Professor für Ethnologie an der Universität Zürich und Dozent für Umweltgeschichte an der ETH Zürich. Helbling war Gastprofessor an den Universitäten Wien und St. Gallen.
Seit Januar 2008 ist Jürg Helbling ordentlicher Professor für Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Luzern.
Forschungsschwerpunkte
- Wirtschaftsethnologie (Modalitäten der Ressourcennutzung, Produktions- und Reproduktionsstrategien in vorindustriellen Wirtschaftssystemen , politische Ökonomie, institutionelle und evolutorische Ökonomie)
- Umweltgeschichte in welthistorischer Perspektive
- Geschichte von Naturkatastrophen
- Politische Ethnologie (Krieg und Frieden in tribalen Gesellschaften, Mikropolitik von Bürgerkriegen, Machtbeziehungen und -strategien, Formen der Legitimation von Macht, Geschlechterbeziehungen)
- Geschichte der Theorien in der Ethnologie und der Nachbarwissenschaften.
Funktion innerhalb des Clusters
Kollegiat am Kulturwissenschaftlichen Kolleg (September-Dezember 2010)
Forschungsprojekt „Strategien, Strukturen und Evolution“
Abstract
Publikationen
2011. War and Alliance: The Use of New Institutional Economics for Political Anthropology. Finke, Peter/ Schlee, Günther (eds.) Rational Choice in anthropology. (forthcoming)
2010. China und Europa: Von Mr. Landes lernen? In: Messerli, Paul/ Schwinges, Rainer (eds.) Entwicklungsmodell Europa: Entstehung, Ausbreitung, Herausforderung durch Globalisierung. Zürich, vdf. (erscheint demnächst)
2009. Hobbes und seine Theorie des tribalen Krieges. Schweizerische Zeitschrift für Soziologie 35: 97–116.
2006. Tribale Kriege: Konflikte in Gesellschaften ohne Zentralgewalt Frankfurt: Campus Verlag.
2002. Der Niedergang des Strukturfunktionalismus und der Aufstieg paradigmatischer Alternativen in der Ethnologie. Analyse & Kritik 24: 3- 39.
2002. Koevolution und die Sozialwissenschaften. In: Kubli, Eric (ed.) Ko-Evolution. Publikation der Ringvorlesung VHS. Vierteljahresschrift der Naturforschenden Gesellschaft Zürich 147(3): 115-124.
2001. Alter und Geschlecht als Dimensionen lokaler Machtbeziehungen bei den Alangan-Mangyan. In: Diemberger, Hilde/ Davis-Sulikowski, Ulrike/ Gingrich, Andre/ Helbling, Jürg (eds.) Körper, Religion und Macht. Sozialanthropologie der Geschlechterbeziehungen (pp. 151-197). Frankfurt: Campus.
1999. The dynamics of war and alliance among the Yanomami. In: Elwert, Georg/ Neubert, Dieter/ Feuchtwang, Stephen (eds.) Dynamics of violence: processes of escalation and deescalation of violent group conflicts. Soziologus (Beiheft) 1999: 103-116.
1998. Rückzug und Abhängigkeit: Die Friedfertigkeit der Alangan-Mangyan auf Mindoro (Philippinen). Asiatische Studien 1998, 2: 383-418.
1996. Macht, Verwandtschaft und Produktion: Die Alangan-Mangyan im Nordosten Mindoros. Studien zur Sozialanthropologie. Berlin: Reimer.
Kontakt
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78467 Konstanz