Universität KonstanzExzellenzcluster: Kulturelle Grundlagen von Integration

Studienfahrt nach Genf 2011

Die Gruppe am Hauptsitz UNO in Genf
Die Gruppe am Hauptsitz UNO in Genf
Beim Internationalen Roten Kreuz
Beim Internationalen Roten Kreuz
Das Palais der Nationen
Das Palais der Nationen
Beim UNDP
Beim UNDP
8. bis 12. November 2011

In der zweiten Novemberwoche 2011 nahmen 15 Studierende des Masterprogramms „International Administration and Conflict Management“ an der mittlerweile zweiten Studienfahrt nach Genf teil. Die erste Fahrt fand 2010 statt. Dieses Jahr lautete das Thema „Making Failed States Work after Violent Conflict – State-Building and Post-Conflict Reconstruction in the 21st Century“. Wie im Jahr zuvor konnten sich die Studierenden direkt mit Experten und Praktikern aus dem Bereich Post-Conflict Reconstruction austauschen.

Der erste Termin war ein Besuch des Geneva Centre for the Democratic Control of Armed Forces (DCAF), bei dem die Studierenden Brigadegeneral a.D. Jean-Philippe Ganascia interviewten, der als Senior Military Advisor bei DCAF beschäftigt ist.

Am folgenden Tag besuchten die Studierenden das International Committee of the Red Cross (ICRC). Dort wurden sie zunächst von den Rednern Stephane Beytrison und Martin Gauthier über die generelle Arbeit des ICRC und die zugrundeliegenden Prinzipien informiert. Darüber hinaus erfuhren sie anhand von spezifischen Projekten in West-Afrika und Liberia, wie die Mitarbeiter des ICRC in der Praxis operieren. Der zweite Redner, Simon Roberts, berichtete von seinen Tätigkeiten und akademischen Forschungen in Osttimor und Nepal. Er zeigte damit den Studierenden eine konkrete Möglichkeit, wie man die praktische und akademische Welt miteinander in Verbindung setzen kann.

Am Nachmittag besuchte die Gruppe die NGO Small Arms Survey (SAS). Dabei erhielten sie von der Forschungsdirektorin Anna Alvazzi und dem Managing Director Eric Berman sowohl einen Überblick über die Hauptforschungsthemen der Organisation, die Probleme beim Sammeln der Daten und die SAS-Publikationen. Die beiden Direktoren gewährten auch Einblicke in die aktuelle Situation der weltweiten Verbreitung von Handfeuerwaffen.

Der dritte, sehr intensive Tag begann beim Hohen Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR). Nach einer Tour durch den Palais der Nationen, dem Hauptsitz der UN in Genf, gingen die Gespräche weiter: Der nächste Termin führte die Studierenden mit Experten der World Health Organization (WHO) zusammen, gefolgt von einem Vortrag beim UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA) und beim UN Office of the High Commissioner for Human Rights (OHCHR).

Während des vierten Tages besuchte die Gruppe zunächst das Geneva Centre for Security Policy (GCSP). Dabei wurden sowohl die verschiedenen Kurse des Zentrums vorgestellt, als auch ihre Arbeitsweise und die enormen Networking-Kapazitäten der Institution im Bereich zukünftiger Policy-Maker. Als nächstes waren die zukünftigen MA-Absolventen zu Gast beim Senior Communications Advisor des Bureau for Conflict Prevention and Reconstruction (BCPR) des United Nations Development Program (UNDP), Neil Buhne. Buhne hielt einen sehr bildhaften und lebendigen Vortrag über Alltägliches und Nichtalltägliches bei der Arbeit vor Ort. Darüber hinaus erfuhren sie, welch großen – positiven wie negativen – Einfluss die Erlebnisse auch auf das Privatleben der UN- und NGO-Mitarbeiter tagtäglich haben.

Am letzten Tag nahmen die Studierenden an einer Stadtführung teil, die sie mit der Geschichte von Genf und der Entwicklung der Stadt als Mittelpunkt für Internationale Organisationen und die Ausbreitung von humanitären Ideen und Idealen bekannt machte.

Die Teilnehmenden, aber auch die Redner und Veranstalter zogen schließlich eine durchweg positive Bilanz: Die Sitzungen dienten nicht nur als Forum, in dem sich Studierende und Experten frei austauschen konnten, sondern auch als realistischer und bedeutender Einblick in die praktische Arbeit in Post-Conflict-Umgebungen und in die Rolle, welche NGOs und UN-Organisationen in den betroffene Gebieten innehaben. Besonders erfreulich war es für die Studierenden, dass sich die Experten viel Zeit nahmen, um alle Fragen zu beantworten und Diskussionen zu führen. Es fiel den Studierenden auch positiv auf, dass die Gesprächspartner sich allesamt für weitere Kontakte zur Verfügung stellten. Damit ermöglichten sie es der Gruppe, ihr Netzwerk zu erweitern und Ideen für die eigenen Masterarbeiten zu sammeln.