Universität KonstanzExzellenzcluster: Kulturelle Grundlagen von Integration

Bericht über die Genf-Exkursion 2013

Die Genf-Exkursion im Rahmen des Master-Programms „International Administration and Conflict Management“ (IACM) hat im Wintersemester 2013 zum fünften Mal stattgefunden.

Die 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich mit Vertreter/innen verschiedener Organisationen austauschen. In diesem Zusammenhang wurden den Teilnehmern unter anderem folgende Punkte veranschaulicht:

  • Die Arbeitsweise der Vereinten Nationen mit ihren verschiedenen Organen, Organisationen und Programmen, vor allem durch Besuche beim United Nations Development Programm, dem UNHochkommissar für Flüchtlinge und der Weltgesundheitsorganisation.
  • Die Herangehensweise der Welthandelsorganisation an handelspolitische Fragen.
  • Die besondere Rolle des Komitees des Internationalen Roten Kreuzes als mit dem humanitären Völkerrecht verbundene Organisation und das damit einhergehende Selbstverständnis als wichtiger globaler Akteur.
  • Die Arbeitsweise einiger Think Tanks, darunter das Geneva Centre for the Democratic Control of Armed Forces (DCAF) und Small Arms Survey.
  • Die Rolle der deutschen Bundeswehr im internationalen Staatengefüge.

Darüber hinaus durfte eine mit historischen Anekdoten gespickte Stadtführung ebenso wenig fehlen, wie ein angesichts der vorwinterlichen Kälte wohlverdientes Schweizer Käsefondue.

Auf besonderen Anklang stießen insbesondere diejenigen Expertengespräche, welche anderweitig schwierig zu gewinnende Einblicke in internationale Konflikte aber auch in die damit verbundenen Organisationen ermöglichten. Besondere Erwähnung verdient der Besuch bei den Expert/innen von DCAF und von „Small Arms Survey“, welche jeweils sehr „nah am Geschehen“ sind.

Mit einem ehemaligen General der französischen Fremdenlegion über Mali und Libyen zu diskutieren oder von den Vertretern von „Small Arms Survey“ über die Schwierigkeiten beim Nachverfolgen globaler Waffenströme zu sprechen, verdeutlichte den Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmern die Komplexität der praktischen Umsetzung dessen, was in Seminarräumen gelehrt wird. Kontroverse Diskussionen mit den Expertinnen kamen durch dieses Aufeinanderprallen von Theorie und Praxis, aber auch durch die Vertretung verschiedener Überzeugungen, zustande.

Abgesehen vom inhaltlichen Reichtum der Expertengespräche war es für die Teilnehmer/innen zudem wichtig, sich selbst ein Bild von den besuchten Organisationen und deren Arbeitsweise zu machen. Hier traten Unterschiede insbesondere in Hinblick auf die Attraktivität der Organisationen als zukünftige Arbeitgeber hervor, und es konnten beispielsweise Erkenntnisse zu folgenden Bereichen gewonnen werden:

  • Einstellungsvoraussetzungen und -prozeduren sowie Gehälter von Praktikant/innen und Berufsanfänger/innen
  • Individuelle Freiheit in der eigenen Arbeit und der Kommunikation darüber
  • Finanzielle Möglichkeiten und Zwänge der Organisationen
  • Berufsalltag: Büro vs. field work

Komplettiert wurden die Einblicke durch interessante Diskussionen mit Jan Helmchen, dem Jugendoffizier der deutschen Bundeswehr, welcher die Gruppe während der Exkursion ebenso begleitete wie Dr. Martin Welz.

Die Exkursion wurde erneut durch den Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ und die Bundeswehr maßgeblich finanziell unterstützt.

 

Von Marc Danneberg