Religion in der Differenz
Grenzziehungen und Konflikte in der Frühen Neuzeit
Prof. Dr. Rudolf Schlögl, Prof. Dr. Marcus Sandl, Jan Behnstedt, Sandro Liniger, Eva Brugger
Teilprojekte
Ereignisse religiöser Gewalt im 16. und 17. Jahrhundert. Die Bündner Wirren (1600-1640). Abstract
Sandro Liniger
Körper unter Beobachtung. Eine Medien- und Wissensgeschichte der Wallfahrt im 18. Jahrhundert. Abstract
Eva Brugger
Ehemaliges Teilprojekt
Heilsökonomie und Geldwirtschaft im nachtridentinischen Katholizismus
Jan Behnstedt
Abstract
Ziel des Projekts ist eine Neuperspektivierung der frühneuzeitlichen Religionsgeschichte unter kommunikations- und differenztheoretischen Vorzeichen. In Abgrenzung zu bestehenden Ansätzen soll Religion nicht als Teilbereich der frühneuzeitlichen Geschichte isoliert betrachtet, sondern als zentraler Faktor sozialer Strukturbildung und Katalysator diachroner Transformations- und Differenzierungsprozesse in den Blick genommen werden.
Im Zentrum des Interesses stehen damit Differenzen, die im Medium der Religion frühneuzeitlich hergestellt, beobachtet und prozessiert wurden. Untersuchungsfelder sind zum einen Grenzziehungen und Interferenzen von Religion und Ökonomie, zum anderen der Nexus von Religion, Gewalt und Konflikt in der frühneuzeitlichen europäischen Geschichte. Indem das Religiöse damit von seinen Grenzen resp. im Hinblick auf die Emergenz zeitgenössischer Grenzziehungen bestimmt wird, soll gleichzeitig ein Beitrag zur Genese und Entwicklung neuzeitlicher Integrationsprozesse geleistet werden, der über eine Religionsgeschichte im engeren konventionellen Sinne hinausgeht.